Montag, 5. August 2019

"weißer Rhythmus" - die Shirabyōshi-Tänzerinnen

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Am berühmtesten unter den Tänzerinnen der Heian-Zeit waren die Shirabyōshi-Tänzerinnen.

Sie gelten als eine der Ahnen bzw. Vorläufer der Geisha
(Es gibt mehrere Vorläufer der Geisha, siehe Zeittafel).










Namensbedeutung

Shir
abyōshi (白拍子) bedeutet 'weißer Rhythmus' .
Der Name hatte mehrere Hintergründe: zum einen kam er von ihrer Kleidung, aber auch von ihrem Make-Up und der Tatsache,
das ihre Tänze rhythmisch und langsam waren.

Im Englischen werden sie manchmal als Kurtisanen bezeichnet, dieser Begriff ist jedoch mit einer hochrangigen Prostituerten gleichgesetzt, wodurch diese Bezeichnung falsch ist. Manche
Shirabyōshi hatten Affären mit ihren Gönnern oder gebaren Adeligen sogar Kinder, aber das war nicht der ursprüngliche Zweck. In erster Linie waren sie Tänzerinnen und Unterhalterinnen.



Entstehung

Shirabyōshi-Tänzerinnen kamen zur späten Heian-Zeit auf.Diese Zeit war von einem kulturellen Wandel geprägt und damit sie überleben konnten; wandten sich einige Frauen der Unterhaltung und dem Tanz zu. Bald nach ihrer Gründung schon gab es einen regelrechten Shirabyōshi-Boom in Japan und viele Frauen wollten angelockt von diesem Erfolg ebenfalls solche Tänzerinnen werden.


Kleidung

Zur Reizerhöhung trugen sie vom
Shintōismus inspirierte Männerkleidung (Shintō ist die Japaneigene Religion). Genauer bedeutet das: Ein Tate-Eboshi Hut (sonst von Samurai getragen), Ein Tachi (Samuraischwert), einen roten Hakama (wie sonst auch von Männern getragen), Einen weißen Suikan und roten Suikan (männliche Shintō- Kleidung) und einen Kawahori Handfächer (sonst auch von Männern getragen).

Geläufigste Kleidung:



Aufbau eines Shiraby
ōshi-Kostüms

picture: http://www.iz2.or.jp/english/fukusyoku/wayou/26.htm










































Eine weitere Shirabyōshi-Form, ohne Hut mit hochgesteckter Frisur:





Make-Up


Wie oben erwähnt, war ihr Make-Up weiß: Sie trugen das komplette Gesicht und den Nacken weiß geschminkt, wie es später mit den Geishas assoziiert wurde. Ihre Augenbrauen waren aufgemalt und das etwas höher auf der Stirn. Die Frisur war recht simpel; die Haare wurden lang (bis zum Boden) getragen und zu einem lockeren Pferdeschwanz gebunden, der mit einem Band namens Takenaga zusammen gehalten wurde.



Können

Zu rhythmischer Musik boten sie (oft hocherotische) Tänze und Lieder an. Sie waren alle gut gebildet, konnten lesen und schreiben; waren nicht nur Tänzerinnen und Sängerinnen, sondern auch talentierte Poetinnen. Sie waren gefeiert und bekannt wie heutzutage Superstars. Sie traten vor und für den Adel auf, sowie bei großen Festen.
Ihre Lieder basierten meist auf buddhistischen Gebeten. Die Lieder waren langsam, rhythmisch und hatten ihren Fokus auf den Worten. Die S
hirabyōshi sangen auch Imayo-Lieder (= Gedichte, in denen Bilder der Natur Zustände im Leben umschreiben). Erkennungszeichen ihrer Musik waren Stimme, Trommel und Flöte.


Erbe

Shirabyōshi-Darstellerinnen Im Yasaka-Schrein
Kyoto, während des Gion Matsuri 2015


picture: https://mykyotomachiya.com/shirabyoshi-dancer/
Es wird ihnen nachgesagt, dass die Shirabyōshi-Kultur das Nō-Theater stark beeinflusste, indem sie Kusemai hervorbrachte, eine unorthodoxe Form des Tanzens, die es im Nō gibt.

Außerdem gelten sie als eine der Vorreiter der Geisha-Kultur, sowohl in Kleidung, als auch Unterhaltung durch Tanz, Instrumentenspiel und Gesang.

Heutzutage kann man die Tradition der
Shirabyōshi-Kultur noch auf Festivitäten erleben. Zum Beispiel treten Darstellerinnen als Shirabyōshi zum Gion Matsuri in Kyoto auf und zeigen die traditionellen Tänze.


Berühmte
Shirabyōshi-Tänzerinnen

Die
Shirabyōshi-Tänzerinnen hatten ihr Zeitalter bis in die frühe Kamakura-Zeit (1185 - 1333) hinein.
Als bekannte
Shirabyōshi-Tänzerin der damaligen Zeit gelten:

  • Kamagiku (亀菊) (Favoritin des Kaisers Gotoba (1189 - 1239))
  • Shizuka Gozen
  •  Giō & Hotoke




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zuletzt bearbeitet: 05.08.19


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