Der Weg zur Geisha ist durch einige Stufen gekennzeichnet, die hier aufgezeigt werden sollen.
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Kontaktmöglichkeit für Mädchen, die Maiko werden möchten auf der Kawahisa-Okiya-Website. Screenshot: https://www.kawahisa-kyoto.com/ |
Kontaktaufname
Das Mädchen (oder ihre Eltern) kontaktieren eine Okiya ihrer Wahl. Es folgen Treffen und wenn beide Seiten
zufrieden sind,
darf sie schließlich offiziell in die Okiya ziehen. Es folgt eine 3-monatige Probezeit,
in der sie auch jederzeit entscheiden kann, wieder zu gehen.
Siehe Blogeintrag: >Kontaktaufnahme
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Eine Shikomi begleitet eine Geiko. picture: https://openmatome.net/matome /upload/ 201708/7131501634612205.jpg |
Shikomi
Die erste Stufe nach Einzug in die Okiya. Shikomi erledigen den Haushalt, Einkäufe und unterstützen Geisha und Maiko.
Sie lernen den Dialekt und Verhaltensweisen des Hanamachi.
Eine Shikomi ist man 6-9 Monate lang oder ein Jahr (je nach Region / Okiya).
Wenn die Zeit abgeschlossen ist, muss sie noch beim örtlichen Kenban eine Prüfung bestehen,
um zu zeigen, dass sie genug gelernt hat, um nun eine Maiko zu werden.
Siehe Blogeintrag: >Shikomi
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Zwei Minarai. picure: https://openmatome.net/matome/upload/ 201708/5041501634650786.jpg |
Minarai
Hat die Shikomi die Shikomi-Zeit durchgehalten, wird sie zu einer Lernmaiko, auch „minarai“ genannt.
„Minarai“ bedeutet „Lernen durch Beobachten/Zuschauen".
Eine Minarai ist man nur für etwa 1-2 Monate.
In dieser Zeit trägt die Minarai ein professionelles Kostüm und begleitet andere Maiko und Geisha auf abendliche Bankette,
um dort aus erster Hand richtiges Benehmen, gute Konversation etc. zu lernen, was sie später selbst beherrschen muss.
Sie sitzt eher im Hintergrund und beobachtet, außer Gäste wünschen ihre Beteiligung.
Sie gehen allerdings noch nicht allein auf ein Ozashiki.
Siehe Blogeintrag: >Minarai
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Maiko Kimimoe (Miyagawa-cho) an ihrem Misedashi am 14.12.2017 picture: https://mykyotophoto.com/misedashi-in-miyagawa-cho |
Misedashi
Wird die Shikomi offiziell zur Maiko, wird das mit einer Zeremonie gefeiert, dem Misedashi (店だし),
wörtl. "offen für Geschäfte", sie ist bereit, jetzt Profi zu werden.
Damit beginnt sie offiziell ihre Karriere.
Sie bekommt nun offiziell eine Oneesan.
An diese bindet sie sich in der San San Kudo-Zeremonie.
Anschließend geht sie durch das Hanamachi, um befreundete Okiya, Geschäfte, zukünftige Lehrer etc. zu besuchen.
Siehe Blogeintrag: >Misedashi
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Zwei Maiko beim Kamogawa Odori in Kyōto, picture: https://www.discoverkyoto.com/event-calendar/ may/spring-dances-geiko-maiko/ |
Maiko
Die Maiko nimmt nun ebenfalls aktiv an Ozashikis teil,
bekommt aber nur den halben Lohn einer Geisha, da sie Auszubildende ist.
Neben den Ozashiki und Teilnahmen an den Tänzen ihres Hanamachi
nimmt sie intensiv Unterricht in den traditionellen Künsten, die sie als Geisha beherrschen muss.
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Eine Geisha am Tag ihres Erikae. picture: https://kojikis.wordpress.com/ 2010/10/11/erikae/ |
Erikae
nach ca. 4-5 Jahren als Maiko hat sie ihr Erikae, das "Wenden des Kragens",
der Abschluss der Lehrzeit und somit ihr Debüt als Geiko.
Auch hier werden wieder Lehrer und Ochaya besucht
und ihnen gedankt für die bisherige und zukünftige Arbeit.
Kragen, Kimono und Frisur ändern sich signifikant. Neben der Kleidung & Frisur ändert sich nun auch ihr Erscheinen;
das Mädchenhafte der Maiko wird abgelegt und ab nun wird sie sich mehr fraulich verhalten und zeigen.
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Geisha Toshikana von Miyagawacho. picture: https://www.instagram.com/p/BoNBRX5Fhxq/ |
Geiko / Geisha
Ihr wird als Geiko nun mehr Respekt entgegen gebracht und sie hat auch mehr Freiheiten als wie als Maiko.
Sie erhält das doppelte Gehalt einer Maiko.
Am respektvollsten werden immer diejenigen behandelt, die am längsten im Beruf sind
(z.B. wenn eine Frau mit über 20 erst den Beruf aufnimmt,
hat sie evtl. eine jüngere oder gleichaltrige Frau höflicher zu behandeln,
weil diese bereits in ihrer Jugend mit der Ausbildung zur Maiko begann).
Unterteilung Tachikata / Jikata:
Eine Geisha, die "Tachikata" ist, hat sie hauptsächlich auf den Tanz spezialisiert.
Eine "Jikata" dagegen konzentriert sich noch mehr auf das Instrument spielen und singen-
jedoch wird sie grundsätzlich sowieso in beide Richtungen hin ausgebildet.
Es liegt an ihrem Geschmack und auch Können, woraufhin sie sich spezialisieren wird.
Als Tachikata muss eine Geisha länger lernen, sind beim Debüt meist jedoch jünger.
Bei der Jikata spielt das Aussehen jedoch eine etwas untergeordnetere Rolle.
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Geisha Toshimana, bei der das Nemaki entfernt ist und nur noch ein einfacher Ring verblieben ist. picture: https://geimei.tumblr.com/post/176286738685/ what-is-the-silver-hair-accesorykanzashi-that |
Jimae Geiko
wörtl. "Ich selbst", Eine Jimae Geiko ist ein Geiko, die genug Geld verdient hat,
um ihre Schulden abzubezahlen und von ihrer Okiya unabhängig zu werden.
Sie kann in eine eigene Wohnung ziehen.
Der silberne Flügelteil an einer Katsura-Perrücke namens "Nemaki" wird bei ihr entfernt,
wenn ein Geiko unabhängig wird, um dies zu kennzeichnen.
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Natori Geiko Mameya bei einem Auftritt. picture: https://66.media.tumblr.com/ 64949ace82e03ad77402951f01c94971/ tumblr_pbu1iwbLag1v0mz94o1_500.jpg |
Natori Geiko
Eine Natori Geiko ist eine Geiko, die offiziell als Meister des Tanzes oder der Musikinstrumente anerkannt wurde.
In Gion Kobu dürfen Natori Geiko den Nachnamen „Inoue“ verwenden, um dies zu kennzeichnen.
Dies ist die höchste Ehre, die einer Geiko im Karyukai zuteil wird.
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Atotori
Eine O-kāsan (Mutter der Okiya, in dem die Geisha und Maiko wohnen)
wird irgendwann eine Nachfolgerin für ihre Okiya bestimmen.
Das kann entweder durch die Geburt eine eigene Tochter sein, oder aber
eine Geisha ihres Hauses, auf die sie große Stücke hält und der sie dies zumutet,
wird von ihr "adoptiert"- sie wird zur Atotori, der Nachfolgerin, die die Okiya irgendwann übernimmt.
Eine Geisha kann auch bereits als Atotori bezeichnet werden, wenn sie die Okiya noch nicht übernommen hat.
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Rücktritt der Geisha Masami der Man Okiya,
picture: https://www.instagram.com/p/BfNImVagE6B/da sie selbst O-kāsan einer Okiya wurde. |
Hiki-iwai
Wenn eine Geisha ihre Karriere beendet und sich
aus dem Leben als Geisha zurückzieht, wird das Hiki-iwai gefeiert.
Gründe können sein: wenn sie offiziell ihre Karriere als Geisha beendet,
wenn sie zu alt geworden ist um öffentlich zu arbeiten,
wenn sie heiratet und zurücktritt, oder wenn sie eine O-kāsan / Okami-san wird.
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Tamakasu, Okaasan der Tama Okiya heute und in ihrer Zeit als Maiko. picture: https://floating-flowers.tumblr.com/ post/24826136473/okiya-tamakasu- okasan-of-tama-okiya-left#_=_ |
O-kāsan
"Mutter", die Besitzerin einer Okiya.
Eine O-kāsan war früher meist selbst eine Geisha.
Eine zur Atotori ernannte Geisha kann später die entsprechende Okiya übernehmen.
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Hisae Matsuo, Okamisan der Ochaya Tama picture: http://eng.trip.kyoto.jp/spot/db/tama/ |
Okami-san
Besitzerin eines Teehauses.
Geisha die sich nicht völlig aus dem Beruf zurückziehen oder O-kāsan werden wollen/können,
eröffnen manchmal auch ein Teehaus dank der Kontakte,
die sie durch den Geisha-Beruf noch haben oder übernehmen
ein bereits bestehendes, weil die vorherige Okami-san zu alt geworden ist.
Geisha die sich nicht völlig aus dem Beruf zurückziehen oder O-kāsan werden wollen/können,
eröffnen manchmal auch ein Teehaus dank der Kontakte,
die sie durch den Geisha-Beruf noch haben oder übernehmen
ein bereits bestehendes, weil die vorherige Okami-san zu alt geworden ist.
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zuletzt bearbeitet: 17.11.19
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