Samstag, 23. November 2019

Der Tag einer Maiko

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Die Ausbildung einer Maiko zur Geiko ist sehr hart.
Aber wie genau sieht denn so ein Tagesablauf einer Maiko eigentlich aus, was hat sie alles zu tun?
Hier in diesem Eintrag widmen wir uns genau diesem Tagesablauf.













Tagesablauf einer Maiko




Aufwachen:
Aufstehen und Frühstück



Tanzunterricht:
Der Stundenplan ist abhängig von der Klasse. Manchmal wird gelernt vom Zusehen bei den bereits fortgeschrittenen Tänzerinnen, manchmal erklärt der Lehrer und ist dabei sehr streng, damit die Schülerinnen angespornt werden, sich immer weiter zu verbessern.

Mittagessen:
Manche Maiko gehen zurück in die Okiya, um dort Mittag zu essen. Andere wiederum gehen mit anderen Maiko irgendwo essen in Restaurants oder Cafés, in ziviler Kleidung.


Training:
Es geht direkt weiter mit Training. In dieser Zeit haben sie Instrumentunterricht, üben Tanz, etc.


Vorbereitung:
Die Maiko kehrt in ihre Okiya zurück, um sich für die Oshaziki vorzubereiten. Es gibt nur eine kurze Pause, ehe es los geht: Die Haare müssen gerichtet werden (wenn sich etwas gelöst hat / nicht passend sitzt), Kanzashi eingebracht werden. Sie schminkt sich (selbst), Gesicht und Nacken. Nun kann sie sich anziehen: Der Obi einer Maiko ist 5m lang und benötigt beim richtigen Anlegen viel Kraft, weshalb der spezielle Ankleider, der Otokoshi, dies übernimmt. Der Kimono wird von der Mutter der Okiya ausgesucht und vorbereitet. Den Kimono pflegen muss die Maiko selbst. Wenn sie angekleidet ist, ist sie nun bereit für die abendliche Arbeit.
Abendzeit:
Die Maiko besucht eventuell noch einige ranghöhere Maiko / Geiko, dann begibt sie sich auf den Weg zu den Oshaziki.




Oshaziki:
Die Maiko besucht nun die Abendveranstaltungen, Oshaziki. Dabei tanzt sie für die Gäste, serviert Sake, führt Konversationen, unterstützt die Geiko, spielt mit den Gästen kleine Partyspiele,... Meist besucht sie mehrere Oshaziki an einem Abend und ist gegen 1 Uhr morgens fertig.






Heimkehr:
Sie kehrt heim, legt die Kleidung ab, schminkt sich ab und kommt meist nicht vor 2 Uhr morgens ins Bett.

Alles in allem ein sehr harter Tag - und das jeden Tag!



Ein freier Tag
Die Ausbildung ruht nie- nicht einmal am Wochenende. Die wenigen freien Tage sorgen wohl zusätzlich neben dem langen Tag dafür, dass die Ausbildung als sehr hart beschrieben wird. Dennoch hat auch eine Maiko mal frei: Der 2. und 4. Sonntag im Monat ist ihr freier Tag. Außerdem hat sie nach
dem Miyako Odori 5-6 Tage, während des Sommers 3-4 Tage, und am Ende des Jahres ungefähr 10 Tage frei. Nichtsdestotrotz ist das im Vergleich zu anderen japanischen Ausbildungen eine sehr kurze Ferienzeit. Wie die freien Tage verbracht werden, ist bei einer Maiko dann ähnlich wie bei einem anderen Mädchen ihres Alters: Sie tragen normale Frisuren und Kleidung und gehen ins Kino, Shoppen, treffen sich mit Freunden, etc. Wenn es mehrere freie Tage sind, verreisen sie auch, z.B. zur Familie (Gerade über Weihnachten. Viele Maiko kommen heutzutage außerhalb von Kyoto und so leben ihre Familien oft weit entfernt).





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zuletzt bearbeitet: 23.11.19

Sonntag, 17. November 2019

Der erste Schritt zur Maiko: Die Kontaktaufnahme & Vorraussetzungen


Alles hat einen Anfang.. So auch die Ausbildung einer Maiko. Der erste Schritt, noch bevor das junge Mädchen eine >Shikomi wird, ist, den Kontakt zu einer Okiya ihrer Wahl, wo sie gern Maiko werden möchte, aufzunehmen. In diesem Eintrag widmen wir uns der Kontaktaufnahme und den Vorraussetzungen, die das Mädchen mitbringen muss, um eventuell zur Maiko und Geisha ausgebildet zu werden.




Früher: traditioneller Ausbildungsbeginn


Nach
alter Tradition ist es Brauch gewesen, dass Kinder, (welche eine künstlerische Karriere anstreben), am 6. Juni in ihrem 6. Lebensjahr mit ihrer Ausbildung offiziell beginnen zu lassen (6-6-6). Manche von ihnen begannen sogar schon mit 3 Jahren.
Früher begannen die angehende Maiko also mit 6 Jahren ihre Ausbildung. An diesem ersten Tag begann zum ersten Mal auch der professionelle Tanzunterricht. Die frühe Ausbildung geht zurück auf die wohl bekannten Theatertraditionen „Noh“
und „Kabuki“. Dort begannen die Söhne der Darsteller selbst so früh die Ausbildung, was in die Geisha-Welt übernommen wurde.




Heute: Eine Maiko werden wollen


Wenn sich heute ein Mädchen dafür interessiert, Maiko oder Geisha werden zu wollen, kontaktiert sie (oder ihre Eltern) die Okiya, die sie interessiert. Heutzutage geschieht dies oft über E-Mail, da viele Okiya Websites haben, auf denen sie ebenfalls nach jungen Mädchen und Frauen als Nachwuchs suchen. Die meisten Mädchen interessieren sich dafür Maiko zu werden, weil sie Kimonos lieben, traditionellen japanischen Tanz und Musik (oder generell die traditionell japanische Kultur) oder die Schönheit von Maiko und Geiko bewundern.
Manche Mädchen hatten bereits Unterricht in traditionellen Tanz oder der Teezeremonie, wenn sie sich bewerben, aber genauso bewerben sich auch Mädchen ohne Vorkenntnisse.
Nach einigen Treffen mit dem Mädchen, der Okiya-Inhaberin und den Eltern des Mädchens (wenn sie noch nicht volljährig ist), kann sie offiziell akzeptiert werden und zieht in die Okiya ein. Oft ziehen Mädchen dafür sogar hunderte von Kilometern von ihrer Heimat weg, um eine Maiko in Kyōto werden zu können.


Vorraussetzungen

Natürlich kann nicht jedes Mädchen Maiko werden, da es auch hier bestimmte Vorraussetzungen gibt:
Um eine Maiko zu sein, muss sie unter 20 Jahre alt sein. Ältere, aber ebenfalls talentierte Frauen können eventuell nach einer Prüfung direkt als Geisha debütieren. Sie werden die Maiko-Zeit nicht durchlaufen. Die genauen Vorraussetzungen hängen stets von der entsprechenden Okiya ab bei der sich das Mädchen bewirbt, aber grob kann man von folgenden, gemeinsamen Vorraussetzungen ausgehen:
  • Mentale und körperliche Gesundheit - es ist zudem auch nicht empfohlen, dass sie atopische Erkrankungen (Asthma bronchiale,atopische Dermatitis (Neurodermitis) etc.), gravierende Allergien oder eben weitere einschränkende Erkrankungen hat, da davon auszugehen ist, dass bei dem Stress, den sie in der Ausbildung und Arbeit später haben wird, sich diese Erkrankungen nur noch verschlimmern.
  • Zwischen 15 - bis 18 Jahren alt sein (in Japan in der Regel nach der Junior High School)
  • Unverheiratet sein
  • Maximal 160 oder 165cm groß sein
  • Die Erlaubnis ihrer Eltern
  • bis zu einem gewissen Grad muss sie gutaussehend sein
  • Ausdauernd sein -im Befolgen strenger Regeln und der Ausbildung
  • körperlich & mental belastbar sein
  • starkes Haar und Haut besitzen (Mädchen mit kurzen Haaren müssen in ihrer Shikomi-Zeit ihre Haare für die Maiko-Zeit lang wachsen lassen)
  • Kein Übergewicht oder Untergewicht besitzen
  • Japanerin sein - in Kyoto werden nur japanische Frauen zur Maiko und Geiko ausgebildet
  • gewillt sein, in die Okiya zu einzuziehen (Erst selbstständige Geiko können sich eine eigene Wohnung suchen)
Bringt sie all diese Vorraussetzungen mit, wird auch erwartet, dass sie vor dem Start als Maiko noch etwa 1 Jahr lang als Shikomi verbringt.


Sonderfälle

  • High School Abgängerinnen: Einige Okiyas akzeptieren auch Mädchen mit High School Abschluss (die demzufolge älter sind). Allerdings müssen diese damit rechnen, dass sie eine härtere Zeit vor sich haben: Sie müssen in kürzerer Zeit mehr lernen und sich merken, im Vergleich zu Junior High School Abgängerinnen. Helfen kann, wenn sie während der High School-Zeit schon in traditionellem Tanzunterricht oder in Teezeremonie ausgebildet/unterrichtet wurden
  • Universitätsabgänger: Mädchen mit Universitätsabschluss wird wenig Erfolg ausgesprochen, noch Maiko zu werden, da dies wirklich sehr schwierig werden würde. In Ausnahmefällen, wenn Bewerberinnenknappheit herrscht oder die Bewerberin jemanden hinter sich stehen hat, der sie unterstützt, kann das aber durchaus noch möglich sein.
  • Übergröße: In der Regel sollten die Mädchen maximal 160cm sein, einige Okiya nehmen auch bis 165cm an. Gerade ältere Okiya besitzen manchmal jedoch nur kleine Kleidung für ihre Maiko, die dem Mädchen dann nicht passen könnten. Es wird ihr also empfohlen, bei über 160cm bei den Okiya zu Beginn direkt nachzufragen



Nach einer Okiya suchen


Ist sie der Meinung, dass sie all diese Vorraussetzungen mitbringt, wird sie sich auf die Suche nach einer für sie passenden Okiya machen. Es wird den jungen Mädchen empfohlen, dass sie sich bei eventuellen Kontakten im Familien- oder Freundeskreis, im Internet oder in Berufs-/ Gewerbeschulen nach einer für sie passenden Okiya umhören/-sehen. Sie kann, wenn sie eine Klasse für traditionellen Tanz oder traditionelle Teezeremonie besucht, auch ihre Lehrer befragen (nach direkten Kontakt zu einer Okiya oder wie sie ihre Bewerbung angehen sollte etc.). Da Okiya auch einer Geisha-Vereinigung angehören, kann sie auch direkt in Kontakt mit dieser Vereinigung treten.
Sie solle zeigen, dass sie engagiert ist, gute Manieren besitzt und gewillt, Regeln im Umgang mit Menschen zu befolgen. Das sei der erste Schritt, eine Okiya zu beeindrucken.



Der Prozess der Annahme bei einer Okiya

Sobald das Mädchen eine Okiya gefunden hat, die sie interessiert, wird sie den Kontakt aufnehmen. Es wird ihr empfohlen, dass sie die Zeiten der Kyo-Odori (Tanzfestivals der Geisha und Maiko) des jeweiligen Hanamachis vermeidet für eine Kontaktaufnahme, da in dieser Zeit immer sehr viel zu tun ist. 13 bis 16 Uhr gilt außerdem als gute Zeit für einen Anruf in der Geishawelt. Die Kontaktaufnahme läuft wie folgt ab:

1. Kontakt per Anruf aufnehmen
Sie sollte höflich, aber auch zügig am Telefon sein und erklären, wer sie ist und warum sie anruft. Sie sollte darum bitten, sich der Okaa-san (Besitzerin der Okiya) vostellen zu dürfen. Ist diese nicht anwesend, sollte sie später zurückrufen bzw. fragen, wann eine passende Zeit für einen Anruf ist. Nach einem Gespräch mit der Okaa-san am Telefon (Sollte diese interessiert an einer Bewerberin sein) kann das Mädchen ihre Bewerbung an sie senden.
2. Prüfung der Bewerbungsunterlagen
Die Bewerberin hat einige Unterlagen einzureichen, die jedoch von Okiya zu Okiya unterschiedlich sein können. Es wird empfohlen, die Dokumente in einem Umschlag per Einschreiben oder Expressversand zu schicken, um einen guten Eindruck zu machen. Innerhalb von 1-2 Wochen erhalten die Mädchen in der Regel Antwort auf ihre Bewerbung. Sollten sie innerhalb 1 Monats noch keine Antwort erhalten haben, sollten sie noch einmal nachfragen. Die Mädchen können sich für mehr als 2 Okiyas gleichzeitig bewerben. Jedoch wird ihnen empfohlen, sich nicht bei mehreren Okiyas in einem Hanamachi zu bewerben, sondern lieber noch in einem anderem Hanamachi (Beispiel: Eine Bewerbung in Gion-Kobe, eine in Kamishichiken).
Ein Beispiel verlangter/eingereichter Unterlagen kann sein:
- Selbstvorstellung (einschließlich: Größe, Gewicht, Schuhgröße, Sehvermögen, Blutgruppe, bisheriger Werdegang und besuchter Kurse/Schulen)
- Anschreiben (in dem sie sich selbst vorstellt, ihre Gründe und Entschlossenheit, warum sie Maiko werden möchte, darlegt)
- Fotos (vom Gesicht und dem ganzen Körper, die einen natürlichen Eindruck machen. Keine Fotos aus einem Purikura [jap. Fotoautomat] oder Fotos mit zu starkem Make-Up).
3. Bewerbungsgespräch
Wenn die Bewerbungsunterlagen der Okiya zusagen, wird das Mädchen zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Dabei soll sie ihre Eltern mitbringen (da sie noch nicht volljährig ist). Die Eltern sollten natürlich hinter ihrem Wunsch stehen Maiko zu werden, da sie ihr das Einverständnis geben müssen - ohne diesem ist die Bewerbung zum Scheitern verurteilt. Es wird empfohlen, dass das Mädchen zum Gespräch in Schuluniform erscheint. Außerdem sollte sie keine Ohrringe, Schmuck, Accessoires, gefärbte Haare oder Nagellack tragen und ordentlich sowie sauber angezogen sein. Manche Bewerbungsgespräche finden in traditionell japanischen Zimmern statt. Dann sollte die Bewerberin darauf achten, dass sie nicht auf den Saum der Tatami-Matte oder den Rand einer Fusuma [jap. Papierschiebetür] tritt. Eventuell wird sie auch gefragt, ob sie weiß, wie eine Fusuma korrekt geöffnet und geschlossen wird. Im Gespräch sollte sie ernsthaft und mit Leidenschaft darlegen, warum sie Maiko werden möchte und dass sie sich bewusst ist, was dies alles mit sich bringt.
4. Probezeit

Manche Okiya haben eine Probezeit für ihre Bewerberinnen (ca. 3 Monate). In dieser Zeit kann das Mädchen entscheiden, ob die Okiya ihr zusagt, ob sie wirklich Maiko werden möchte und letztlich ob sie bleiben möchte oder nicht. Wenn sie sich entscheidet wieder zu gehen innerhalb dieser 3 Monate, kann sie dies völlig ohne Probleme oder Konsequenzen tun.
5. Zulassung
Entscheidet sich das Mädchen, in der Okiya zu bleiben und ist auch die Okaa-san zufrieden, beginnt für das Mädchen nun die strenge Zeit einer >Shikomi. Diese dauert etwa 1 Jahr, ehe sie als Maiko debütieren darf.





Beispiel einer Maikosuche: Website der Kawahisa-Okiya in Kyoto

Nun haben wir viel gelernt zu der Bewerbung eines Mädchens als Maiko, jetzt möchten wir uns noch eine Website einer Okiya anschauen.
Unser Beispiel ist die Kawahisa Okiya in Kyoto. (
https://www.kawahisa-kyoto.com)


Screenshot der Kawahisa-Website.
https://www.kawahisa-kyoto.com


Direkt auf der Website, wenn man ganz nach unten scrollt, wird man darauf hingewiesen, dass die Okiya Maiko sucht, die die Tradition fortführen möchten. Sie hätten einen schwierigen Weg vor sich, aber ihr Gewinn sei groß. Sie [die Okiya] sehen es als Mission an, die Traditionen an die nächste Generation weiterzugeben. In dem weißen Kasten steht "Klick hier für Details" und man wird zur 'Bewerbungsseite' weitergeleitet.


"Recruit" Bereich der Website mit Bewerbungsanforderungen.
https://www.kawahisa-kyoto.com/recruit

Die Bewerbungsseite  informiert nun noch einmal darüber, dass sie junge Mädchen suchen, die sich zur Maiko/Geisha ausbilden lassen möchten. Sie berichten kurz, was die Mädchen lernen und das die Mädchen nach einem Jahr "Training" Maiko werden. Danach schreibt die Okiya, wen genau sie suchen:
  • Diejenigen, die gesund und stark sind 
  • Bewerbungen sind möglich, auch wenn man ein Junior High School-Absolvent oder ein Junior High School-Schüler (15 bis 18 Jahre alt) ist 
  • Diejenigen, die traditionelle darstellende Künste lieben 
  • Diejenigen, die gerne mit Menschen interagieren
  •  Wenn man 18 Jahre alt ist oder Japanisch tanzen kann oder interessiert ist, soll man bitte Kontakt aufnehmen 
  • 15 bis 18 Jährige sollen bitte das Einverständnisformular der Eltern (Erziehungsberechtigten) bei der Bewerbung mitsenden
Anschließend wird den Mädchen erklärt, wie sie sich bewerben:

"
Legen Sie Ihren Lebenslauf und Ihr Einverständnis der Eltern bei und senden Sie ihn per Post an die folgende Adresse.
■ Lebenslauf
        ・ Vollständiger Name ・ Geburtsdatum ・ Adresse ・ Telefonnummer ・ Größe, Gewicht und Fußgröße ・ Sehkraft ・ Hobbys ・ bisheriges, Freiwilliges Engagement
■ Foto
    Bitte fügen Sie ein Gesichtsfoto und ein Ganzkörperfoto bei.
■ Einverständniserklärung der Eltern"


Zum Schluss wird noch die Adresse der Okiya angefügt für die Bewerbungen. Wer per Mail Kontakt aufnehmen möchte, wird per Link auf das entsprechende Formular weitergeleitet.


Anfahrt & Kontaktformular
https://www.kawahisa-kyoto.com/contact

Weitergeleitet wird man nun auf ein Kontaktformular. Zuerst erhält man auf der Karte die Übersicht, wo sich alles befindet. Außerdem werden Buslinien zur Erreichbarkeit und Feiertage, an denen geschlossen ist, aufgezählt. Anschließend kann man weiter unten das Kontaktformular ausfüllen, mit Name, Email, Telefonnummer und den Grund des Schreibens. Für Maiko-Bewerbungen gibt es direkt den Punkt "Maiko-Bewerbung"
(舞妓応募) zur Auswahl. Anschließend kann man seine Anfrage absenden.
































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zuletzt aktualisiert: 17.11.19







Samstag, 2. November 2019

Die Stufen in der Geisha Karriere


Der Weg zur Geisha ist durch einige Stufen gekennzeichnet, die hier aufgezeigt werden sollen.

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Kontaktmöglichkeit für Mädchen, die Maiko werden
möchten auf der Kawahisa-Okiya-Website.
Screenshot: https://www.kawahisa-kyoto.com/


Kontaktaufname
Das Mädchen (oder ihre Eltern) kontaktieren eine Okiya ihrer Wahl. Es folgen Treffen und wenn beide Seiten
zufrieden sind,
darf sie schließlich offiziell in die Okiya ziehen. Es folgt eine 3-monatige Probezeit,
in der sie auch jederzeit entscheiden kann, wieder zu gehen.
Siehe Blogeintrag: >Kontaktaufnahme


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Eine Shikomi begleitet eine Geiko.
picture: https://openmatome.net/matome
/upload/ 201708/7131501634612205.jpg


















Shikomi

Die erste Stufe nach Einzug in die Okiya. Shikomi erledigen den Haushalt, Einkäufe und unterstützen Geisha und Maiko.
Sie lernen den Dialekt und Verhaltensweisen des Hanamachi.
Eine Shikomi ist man 6-9 Monate lang oder ein Jahr (je nach Region / Okiya).
Wenn die Zeit abgeschlossen ist, muss sie noch beim örtlichen Kenban eine Prüfung bestehen,
um zu zeigen, dass sie genug gelernt hat, um nun eine Maiko zu werden.

Siehe Blogeintrag: >Shikomi




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Zwei Minarai.
picure:  https://openmatome.net/matome/upload/
201708/5041501634650786.jpg


















Minarai
Hat die Shikomi die Shikomi-Zeit durchgehalten, wird sie zu einer Lernmaiko, auch „minarai“ genannt.
„Minarai“ bedeutet „Lernen durch Beobachten/Zuschauen".
Eine Minarai ist man nur für etwa 1-2 Monate.
In dieser Zeit trägt die Minarai ein professionelles Kostüm und begleitet andere Maiko und Geisha auf abendliche Bankette,
um dort aus erster Hand richtiges Benehmen, gute Konversation etc. zu lernen, was sie später selbst beherrschen muss.
Sie sitzt eher im Hintergrund und beobachtet, außer Gäste wünschen ihre Beteiligung.

Sie gehen allerdings noch nicht allein auf ein Ozashiki.

Siehe Blogeintrag: >Minarai
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Maiko Kimimoe (Miyagawa-cho) an ihrem Misedashi am 14.12.2017
picture: https://mykyotophoto.com/misedashi-in-miyagawa-cho














Misedashi
Wird die Shikomi offiziell zur Maiko, wird das mit einer Zeremonie gefeiert, dem Misedashi (
店だし),
wörtl. "offen für Geschäfte", sie ist bereit, jetzt Profi zu werden.
Damit beginnt sie offiziell ihre Karriere. 
Sie bekommt nun offiziell eine Oneesan.
An diese bindet sie sich in der San San Kudo-Zeremonie.
Anschließend geht sie durch das Hanamachi, um befreundete Okiya, Geschäfte, zukünftige Lehrer etc. zu besuchen.
Siehe Blogeintrag: >Misedashi


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Zwei Maiko beim Kamogawa Odori in Kyōto,
picture: https://www.discoverkyoto.com/event-calendar/
may/spring-dances-geiko-maiko/













Maiko
Die Maiko nimmt nun ebenfalls aktiv an Ozashikis teil,
bekommt aber nur den halben Lohn einer Geisha, da sie Auszubildende ist.
Neben den Ozashiki und Teilnahmen an den Tänzen ihres Hanamachi
nimmt sie intensiv Unterricht in den traditionellen Künsten, die sie als Geisha beherrschen muss.



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Eine Geisha am Tag ihres Erikae.
picture: https://kojikis.wordpress.com/
2010/10/11/erikae/
















Erikae
nach ca. 4-5 Jahren als Maiko hat sie ihr Erikae, das "Wenden des Kragens",
der Abschluss der Lehrzeit und somit ihr Debüt als Geiko.
Auch hier werden wieder Lehrer und Ochaya besucht 
und ihnen gedankt für die bisherige und zukünftige Arbeit.
Kragen, Kimono und Frisur ändern sich signifikant.
Neben der Kleidung & Frisur ändert sich nun auch ihr Erscheinen;
das Mädchenhafte der Maiko wird abgelegt und ab nun wird sie sich mehr fraulich verhalten und zeigen.




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Geisha Toshikana von Miyagawacho.
picture: https://www.instagram.com/p/BoNBRX5Fhxq/















Geiko / Geisha

Ihr wird als Geiko nun mehr Respekt entgegen gebracht und sie hat auch mehr Freiheiten als wie als Maiko.
Sie erhält das doppelte Gehalt einer Maiko.
Am respektvollsten werden immer diejenigen behandelt, die am längsten im Beruf sind
(z.B. wenn eine Frau mit über 20 erst den Beruf aufnimmt,
hat sie evtl. eine jüngere oder gleichaltrige Frau höflicher zu behandeln,
weil diese bereits in ihrer Jugend mit der Ausbildung zur Maiko begann).


Unterteilung Tachikata / Jikata:
Eine Geisha, die "Tachikata" ist, hat sie hauptsächlich auf den Tanz spezialisiert.
Eine "Jikata" dagegen konzentriert sich noch mehr auf das Instrument spielen und singen-
jedoch wird sie grundsätzlich sowieso in beide Richtungen hin ausgebildet.
Es liegt an ihrem Geschmack und auch Können, woraufhin sie sich spezialisieren wird.
Als Tachikata muss eine Geisha länger lernen, sind beim Debüt meist jedoch jünger.
Bei der Jikata spielt das Aussehen jedoch eine etwas untergeordnetere Rolle.




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Geisha Toshimana, bei der das Nemaki entfernt ist und
nur noch ein einfacher Ring verblieben ist.
picture: https://geimei.tumblr.com/post/176286738685/
what-is-the-silver-hair-accesorykanzashi-that

















Jimae Geiko

wörtl. "Ich selbst", Eine Jimae Geiko ist ein Geiko, die genug Geld verdient hat,
um ihre Schulden abzubezahlen und von ihrer Okiya unabhängig zu werden.
Sie kann in eine eigene Wohnung ziehen.

Der silberne Flügelteil an einer Katsura-Perrücke namens "Nemaki" wird bei ihr entfernt,
wenn ein Geiko unabhängig wird, um dies zu kennzeichnen.

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Natori Geiko Mameya bei
einem Auftritt.
picture: https://66.media.tumblr.com/
64949ace82e03ad77402951f01c94971/
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Natori Geiko

Eine Natori Geiko ist eine Geiko, die offiziell als Meister des Tanzes oder der Musikinstrumente anerkannt wurde.

In Gion Kobu dürfen Natori Geiko den Nachnamen „Inoue“ verwenden, um dies zu kennzeichnen.

Dies ist die höchste Ehre, die einer Geiko im Karyukai zuteil wird.




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Mineko Iwasaki 19656 im
Alter von 7 Jahren. Bereits
als 3-Jährige wurde sie von
ihrer Okiya aufgenommen
und als Atotori adoptiert.

picture: https://mortisia.
tumblr.com/post/10397789
8132/maiko-and-the-
young-mineko-iwasaki-
by-miegiku-in






















Atotori
Eine
O-kāsan (Mutter der Okiya, in dem die Geisha und Maiko wohnen)
wird irgendwann eine Nachfolgerin für ihre Okiya bestimmen.
Das kann entweder durch die Geburt eine eigene Tochter sein, oder aber
eine Geisha ihres Hauses, auf die sie große Stücke hält und der sie dies zumutet,
wird von ihr "adoptiert"- sie wird zur Atotori, der Nachfolgerin, die die Okiya irgendwann übernimmt.
Eine Geisha kann auch bereits als Atotori bezeichnet werden, wenn sie die Okiya noch nicht übernommen hat.



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Rücktritt der Geisha Masami der Man Okiya,
da sie selbst O-kāsan einer Okiya wurde.
picture: https://www.instagram.com/p/BfNImVagE6B/

 















Hiki-iwai

Wenn eine Geisha ihre Karriere beendet und sich
aus dem Leben als Geisha zurückzieht, wird das Hiki-iwai gefeiert.
Gründe können sein: wenn sie offiziell ihre Karriere als Geisha beendet,
wenn sie zu alt geworden ist um öffentlich zu arbeiten,
wenn sie heiratet und zurücktritt, oder wenn sie eine
O-kāsan / Okami-san wird.


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Tamakasu, Okaasan der Tama Okiya
heute und in ihrer Zeit als Maiko.
picture: https://floating-flowers.tumblr.com/
post/24826136473/okiya-tamakasu-
okasan-of-tama-okiya-left#_=_


















O-kāsan

"Mutter", die Besitzerin einer Okiya.
Eine O-kāsan war früher meist selbst eine Geisha.
Eine zur Atotori ernannte Geisha kann später die entsprechende Okiya übernehmen.


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Hisae Matsuo, Okamisan der Ochaya Tama
picture: http://eng.trip.kyoto.jp/spot/db/tama/






















Okami-san


Besitzerin eines Teehauses.
Geisha die sich nicht völlig aus dem Beruf zurückziehen oder O-kāsan werden wollen/können,
eröffnen manchmal auch ein Teehaus dank der Kontakte,
die sie durch den Geisha-Beruf noch haben oder übernehmen
ein bereits bestehendes, weil die vorherige Okami-san zu alt geworden ist.





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zuletzt bearbeitet: 17.11.19