![]() |
Fassade des berühmten Ichiriki Chaya picture: https://muza-chan.net/aj/poze-weblog3/ichiriki-ochaya-gion-kyoto-big.jpg |
Namensbedeutung
Ein Ochaya (お茶屋), bedeutet wörtl. etwa "Teehaus" und bezeichnet die Einrichtungen, in denen die Geisha ihre Gäste unterhalten. Auch wenn sie übersetzt "Teehaus" bedeuten, wird dort kein Tee serviert- außer nebenbei vielleicht, als gewöhnliches Getränk. Gebäude, in denen traditionelle Teezeremonien stattfinden, werden stattdessen als Chashitsu (茶室, wörtlich "Teestube") bezeichnet.
Namen
Wenn der Name 'Ochaya' als Teil
eines Namen verwendet wird, wird das Ehrenpräfix "O-" im Japanischen
nicht verwendet und das einfache "Chaya" als Suffix verwendet, etwa
in der Zusammensetzung "Ichiriki Chaya". Im Englischen dagegen wird
das nicht immer beachtet und so die Terminologie "Ichiriki Ochaya"
oft verwendet. Ochaya selbst werden häufig jedoch der Einfachheit halber nur
bei ihrem Namen genannt; im zuvor aufgeführten Beispiel wäre das also einfach
"Ichiriki". (Ichiriki ist ein berühmtes Ochaya in Kyōto).
Was sind Ochaya?
Ochaya, in denen Geisha und Maiko ihre Gäste unterhalten, sind nicht zu verwechseln mit den >Okiya , Gebäude, in denen die Geisha leben. Manchmal wird beides lose als "Geishahouse" übersetzt und sorgt daher für Verwechslung.
Eine Geisha gehört einer Okiya an, in der sie wohnt (eventuell; zumindest aber zugehörig und registriert ist) und zu der Gäste kein Zutritt haben. Unterhalten jedoch tut sie auf Ochaziki (Bankett, Veranstaltungen) in verschiedenen Ochaya. In diesen finden jeden Abend Veranstaltungen statt, für die sie gebucht wird. Sie wird von einer Ochaya gebucht und nach der Unterhaltung auf der Veranstaltung geht sie zur nächsten Ochaya mit der nächsten Veranstaltung; der Terminkalender einer beliebten Geisha ist oft sehr voll.
Historisch stammt dieses Arrangement aus den Yūkaku, den Vergnügungsvierteln der Oiran/ Tayū /oder Kōshi, die herbeigerufen wurden, um die Gäste in den Ochaya zu unterhalten.
Ochaya befinden sich in den Geisha-Distrikten, den >Hanamachi. Die meisten von ihnen lassen sich in Kyōto finden; natürlich aber lassen sie sich auch in den Hanamachi anderer Städte finden.
Zutritt
![]() |
Noren
(Eingangsvorhang) des Ichiriki picture: http://www.asahi-net.or.jp/~mf4n-nmr/itiriki.html |
Ausnahmen, kommt man nur
hinein, wenn man bereits ein etablierter Gast ist oder von einem solchen
begleitet wird. Beziehungen zu Ochaya lassen sich oft über Generationen hinweg zurückverfolgen
und sind häufig mit einer Familie oder einem Unternehmen verbunden. Als Gast
eine Ochaya häufig zu wechseln, ist nicht üblich bzw. auch nicht möglich. Und
Ochaya zu besuchen, die man sonst nicht unterstützt, wird als großer
Sittenverstoß angesehen.
Es gibt jedoch auch Ausnahmefälle: Beispielsweise wurden bzw. werden im traditionellen Kyōto im Rahmen eines Tourismusförderungsprogramms bestimmte Ochaya für Touristen geöffnet, die nicht von einem Gönner begleitet wurden.
Identifikation
Weil Ochaya ein sehr diskretes Klientel haben, haben sie üblicherweise keine sehr auffällige Fassade; sind in Bezug auf ihrem Standort aber auch nicht geheimnisvoll oder sehr versteckt. In der Regel findet man sie an oder in der Nähe der Hauptstraße eines Hanamachi. Meistens haben sie den Namen am Eingang zusammen mit einem japanischen Vorhang (dem Noren, 暖簾) stehen und häufig auch bei größeren Häusern einen Vorgarten, den man von der Straße aus sehen kann. In Kyōto werden die Ochaya von der Stadt lizensiert, deshalb haben die Gebäude am Eingang ein Metallschild auf dem steht:
「京公許第〜号」「お茶屋」 (So viel wie "Kyōto öffentliche Lizenz #..., Ochaya").
Es gibt jedoch auch Ausnahmefälle: Beispielsweise wurden bzw. werden im traditionellen Kyōto im Rahmen eines Tourismusförderungsprogramms bestimmte Ochaya für Touristen geöffnet, die nicht von einem Gönner begleitet wurden.
Identifikation
Weil Ochaya ein sehr diskretes Klientel haben, haben sie üblicherweise keine sehr auffällige Fassade; sind in Bezug auf ihrem Standort aber auch nicht geheimnisvoll oder sehr versteckt. In der Regel findet man sie an oder in der Nähe der Hauptstraße eines Hanamachi. Meistens haben sie den Namen am Eingang zusammen mit einem japanischen Vorhang (dem Noren, 暖簾) stehen und häufig auch bei größeren Häusern einen Vorgarten, den man von der Straße aus sehen kann. In Kyōto werden die Ochaya von der Stadt lizensiert, deshalb haben die Gebäude am Eingang ein Metallschild auf dem steht:
「京公許第〜号」「お茶屋」 (So viel wie "Kyōto öffentliche Lizenz #..., Ochaya").
![]() |
Shōji
im Ichiriki picture: http://www.asahi-net.or.jp/~mf4n-nmr/itiriki.html |
Design
Als traditionelle Einrichtungen sind die Ochaya auch von Außen wie in Innen in traditionell japanischer Architektur gehalten, meistens im Stil eines Stadthauses (町家/町屋 Machiya), besonders in Kyōto. Innen gibt es typischerweise Tatamiräume und Schiebewände, während die Außenräume mit undurchsichtigen Wänden (zum Schutze der Privatsphäre) oder Holzgittern (格子 Kōshi) ausgestattet sind.
Als traditionelle Einrichtungen sind die Ochaya auch von Außen wie in Innen in traditionell japanischer Architektur gehalten, meistens im Stil eines Stadthauses (町家/町屋 Machiya), besonders in Kyōto. Innen gibt es typischerweise Tatamiräume und Schiebewände, während die Außenräume mit undurchsichtigen Wänden (zum Schutze der Privatsphäre) oder Holzgittern (格子 Kōshi) ausgestattet sind.
Service
Hauptfunktion einer Ochaya ist es, einen privaten Raum für die Unterhaltung durch eine Geisha oder Maiko bereitzustellen. Die Geishas sind dabei nicht an eine bestimmte Ochaya gebunden, sondern werden von einer Ochaya für ein Engagement angeheuert. Diese Unterhaltung besteht aus Konversation, Einschenken von Getränken, traditionellen Spielen, Gesang, Musikinstrumentespiel und Tanz. Ochaya bereiten für gewöhnlich kein Essen zu, Kunden können jedoch Catering à la carte bestellen, das zum Haus geliefert wird. Hanamachi haben in der Regel eine Vielzahl von Restaurants, die diesen Dienst anbieten.
![]() |
Geisha-Auftritt
im Ichiriki picture: http://www.asahi-net.or.jp/~mf4n-nmr/itiriki.htm |
Berühmte Ochaya
Als bekanntestes und berühmtestes Ochaya gilt das Ichiriki Chaya. Es steht im Kyōtoer Stadtteil Gion und gilt als Höhepunkt der Exklusivität. In Arthur Goldens "Die Geisha" spielt es ebenfalls eine wichtige Rolle.
Zuletzt bearbeitet: 21.07.19
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen